Lancaster Memorial
Um sich der grausamen und heroischen Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges zu erinnern, werden anlässlich der Einweihungen von Kriegsdenkmälern die Worte: „Vergib, aber vergiss nicht“ am häufigsten zitiert. Das Errichten einer Gedenkstätte für vierzehn junge Männer (Dreizehn von ihnen liessen ihr Leben beim Absturz zweier Lancaster Bomber) nach genau sechzig Jahren beweist, dass dies keine leeren Worte sind.

In fast jedem Dorf wurden Mahnmale an den Krieg errichtet, um der vielen toten luxemburger Jungen zu gedenken, welche als Zwangsrekrutierte ihr Leben verloren. In Weiswampach wurde auch ein Mal zu Ehren der während der Ardennerschlacht gefallenen amerikanischen Soldaten errichtet.
Unter dem Impuls einiger Zeitzeugen, die damals grösstenteils noch Kinder oder Jugendliche waren, wurde ein Vorstand gebildet und die Einwohner unserer Gemeinde erklärten sich spontan bereit, ihren Beitrag zur Finanzierung eines noblen Projektes zu leisten. Zu bemerken sei ebenfalls, dass nicht nur die älteren „dabei gewesenen“ Einwohner ein damals gegebenes Versprechen einhalten wollten, sondern dass eine Handvoll junger Menschen, meist Familienväter, die erst viele Jahre nach Kriegsende geboren wurden, zu einem dynamischen Motor bei der Gestaltung und Errichtung eines Monumentes wurden, das an das Unglück in der Nacht zum 13. August 1944 erinnern soll.

Während der Vorbereitungen wurden die angsteinflössenden Ereignisse dieser Nacht wieder in Erinnerung gerufen. In dieser Nacht vor 60 Jahren standen die Menschen, den Blick angstvoll gen Himmel gerichtet und konnten nur erahnen, welche Tragödie sich über ihren Köpfen abspielte; tödliche Luftkämpfe in einem von Donner und Blitz erfüllten Himmel. Erst viel später wurden sie sich bewusst, was eigentlich geschehen war: jungen Engländer, Kanadier und Neuseeländer hatten ihr junges Leben geopfert. Das Leid und die Schmerzen der Familien, die ihre Jungen irgendwo in der Fremde verloren hatten konnte man nur erahnen, indem man sich vorstellte, unsere Jungen würden jenseits des grossen Wassers gegen einen schrecklichen Diktator, der die Weltherrschaft an sich reissen will, kämpfend ihr Leben verlieren.
Vielleicht werden eines Tages Familienangehörige dieser Helden die Gedenkstätte besuchen. Sie werden die dankbare Geste der lokalen Bevölkerung sehen und sie werden die Namen ihrer Lieben lesen. Ihr Blick wird über die friedlichen Hügel schweifen, sie werden all diese Menschen sehen, die ohne Angst, ohne das Risiko von Verfolgung und Verhaftung, die nicht mehr vorhandenen Landesgrenzen überschreiten, ohne dies überhaupt zu merken. Unsere Hoffnung ist, dass diese Familien erkennen werden, dass das Opfer ihrer Lieben nicht umsonst war.

Wenn Sie eines Tages an diesen Ort kommen, verweilen Sie, setzen Sie sich neben die Kapelle, und beten auch Sie vielleicht in tiefer Dankbarkeit für diese jungen Helden.